Schwangerschaft
Die Katholische Schwangerschaftsberatung (KSB) in der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist eine wertegebundene und qualifizierte Dienstleistung im Bereich der Familienhilfe.
Sie ist dem doppelten Lebensschutzauftrag von Staat und Kirche verpflichtet. Die Angebote der Katholischen Schwangerschaftsberatung umfassen die Bereiche Prävention, Information, psychosoziale Beratung, Begleitung sowie administrative und finanzielle Hilfen. Damit tragen wir zur Unterstützung, Entlastung, Kompetenzerweiterung und Stabilisierung von Schwangeren und Familien in Not- und Konfliktsituationen bei. Um bestmögliche Bedingungen für ein gutes Zusammenleben von Kindern und Eltern zu ermöglichen, stehen die Beratungsstellen den (werdenden) Eltern bereits zum Zeitpunkt der Familiengründung zur Seite.
In der Diözese Rottenburg-Stuttgart sind 55 Berater*innen und Berater (34,95 Vollzeitstellen) in 15 Beratungsstellen an 39 Standorten in Trägerschaft des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart und des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in der Katholischen Schwangerschaftsberatung tätig.
Die katholische Schwangerschaftsberatung – unser Verständnis und unser Auftrag
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Die Beratung setzt an den individuellen Fähigkeiten der Ratsuchenden an.
Sie werden aktiv in die Hilfeplanung einbezogen. Ein vielfaltssensibler Ansatz gehört zum Grundverständnis der Beratung. -
Die Beratungsstellen arbeiten in einem integrierten Hilfesystem.
Die enge Vernetzung mit Gynäkologen, (Familien-)Hebammen, Juristen, Psychologen, Mitarbeiter*innen aus anderen Fachdiensten und ehrenamtlich Tätigen ermöglicht es, ein breites wie passgenaues Angebot an Hilfen bereitzustellen. -
Die Beratung ist vertraulich, kostenfrei und erfolgt unabhängig von Nationalität, Religionszugehörigkeit und Weltanschauung.
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Die Beratung wird bis zum dritten Lebensjahr des Kindes fortgeführt.
Unsere politische Arbeit für Schwangere und junge Familien - Alte Probleme, kaum Veränderung
Hebammenmangel
Seit mehreren Jahren in Folge wird von den Schwangerschaftsberatungsstellen nachdrücklich auf den Mangel an Hebammen für Geburtsvorbereitung, Geburtsbegleitung, Wochenbett und Nachsorge verwiesen. Er bedeutet eine gravierende Einschränkung in der Grundversorgung von Schwangeren. Gerade Erstgebärende oder Frauen mit einem fehlenden sozialen Netzwerk haben einen dringenden Bedarf. Dennoch steht diese elementare medizinische Leistung nicht mehr allen Frauen zur Verfügung
Was aus Sicht der Caritas not-wendend wäre:
Eine bessere Entlohnung von Hebammen, familiengerechte Arbeitszeitmodelle und ein veränderter Betreuungsschlüssel im Kreißsaal sind erforderlich. Angesichts des anstehenden Generationswechsels in diesem Berufszweig ist dies gerade mit Blick auf die Sicherung des Nachwuchses dringend notwendig.
Wohnungsnot
Die Geburt eines Kindes ist oft Anlass eine neue, größere Wohnung zu suchen. Fehlender Wohnraum ist ebenfalls ein Mangel, der seit Jahren von den Schwangerschaftsberatungsstellen benannt wird. In manchen Beratungsstellen ist er die am häufigsten benannte Problemanzeige. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Ratsuchende mit befristeter Aufenthaltserlaubnis, mit Sprachbarrieren, mit geringem Einkommen bzw. im ALG II-Bezug und Familien mit Schufa-Eintrag.
Was aus Sicht der Caritas not-wendend wäre:
Kommunen müssen gewonnen werden, kommunale Bauflächen vor allem in Verbindung mit Konzepten, die anteilig einen geförderten Wohnraum ausweisen, dem Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen.
Das Land muss die Förderprogramme des sozialen Wohnungsbaus mit ausreichend Eigenmitteln ergänzen und die Förderbedingungen so ausgestalten, dass es für Bauherren wieder attraktiv wird, in preisgünstigen Wohnraum zu investieren.
Neue Wege – Schwangerschaftsberatung im Web
Die Katholische Schwangerschaftsberatung bietet seit 2002 Online-Beratung in den Bereichen Chat- und Mailberatung an.