Unsere Grundorientierung „Nachhaltigkeit“
Will man sich als Caritasverband im Thema "Nachhaltigkeit" verorten, wird schnell deutlich: Eine tragfähige Orientierung, die allen satzungsgemäßen Rollen und Funktionen gleichermaßen gerecht wird, ist nur zu gewinnen, wenn man bereit ist, sich mitten hinein in das Spannungsverhältnis von Ökologie, Ökonomie und Sozialem zu begeben und keine dieser Perspektiven auszublenden. Unter dem Arbeitstitel "Grundorientierung Nachhaltigkeit" haben wir dies einmal durch zu deklinieren versucht - als "Vergewisserung nach innen" und zugleich in dem Anliegen, "Sprachfähigkeit nach außen" zu gewinnen
Angesichts von Klimakrise, Pandemien und gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen ist eine umfassende sozial-ökologische Transformation notwendig, um in Zukunft die Lebensgrundlage für alle Menschen zu sichern.
Diese Überzeugung leitet uns als Diözesancaritasverband Rottenburg-Stuttgart (DiCV RS). Klar ist: Die damit verbundenen notwendigen Veränderungen wirken sich auf alle wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Dimensionen der Gesellschaft aus und werden für unsere Klient*innen, Kolleg*innen sowie Dienste und Einrichtungen unmittelbar spürbar. Der notwendige Wandel wird nur gelingen, wenn alle Menschen, unabhängig von ihrem Einkommen, Alter oder spezifischen Unterstützungsbedürfnissen mitgenommen werden und von dieser Veränderung profitieren.
Um ausgehend von dieser Grundüberzeugung zu einem verbandlichen Konzept und praktischen Handlungsmöglichkeiten zu kommen, setzen wir an der Schnittstelle von sozialer Gerechtigkeit und Ökologie an. Unser Referenzrahmen dafür sind die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen. Diese 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sollen weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen. Die sogenannte Agenda 2030 schafft die Grundlage dafür, weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde zu gestalten. Bei sozialer Nachhaltigkeit geht es um den Menschen. Das Ziel ist, allen Menschen ein würdiges Leben zu ermöglichen.
Als Anwältin und Partnerin benachteiligter Menschen, Förderin von Selbsthilfe und Partizipation, Anbieterin und Initiatorin sozialer Dienstleistungen und Stifterin von Solidarität sind wir als Caritas durch diese Zielsetzung (an)gefragt.
Als DiCV Rottenburg-Stuttgart verstehen wir …
- … die soziale Nachhaltigkeit als Auftrag, die Ausrichtung der politischen Rahmenbedingungen mitzugestalten und in unserer praktischen Arbeit für und mit unseren Klient*innen und Partner*innen wirksame Lösungen zur Teilhabe aller Menschen an der Transformation zu sichern;
- … die ökologische Nachhaltigkeit als Verantwortung, mit unseren ausdifferenzierten Angeboten, der Arbeit mit unseren Klient*innen und der dazu notwendigen Infrastruktur einen substantiellen Beitrag zur CO2-Reduktion zu leisten. Zugleich können wir Partner sein für wirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Akteure, um die sozial-ökologische Wende gemeinsam zu gestalten;
- … die wirtschaftliche Nachhaltigkeit als Potential, um die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft zu stärken, soziale Verwerfungen der Transformation zu verhindern und einen Beitrag zu einem zukunftsorientierten sozial-ökologischen Wirtschaften zu leisten.